Der Erfurter Triathlet und Laufspezialist Marcel Lehmberg hat nicht nur in souveräner Manier in neuer Streckenbestzeit den 21. Sparkassenlauf beim diesjährigen 42. Nordhäuser Albert-Kuntz-Lauf über die längste 14,4-Kilometer-Distanz gewonnen, sondern auch die fünfte Austragung des Nordhäuser Doppels, in das ein Schwimmvergleich im Badehaus am Freitagabend einfloss, für sich entschieden. Insgesamt fanden bei Sonnenschein und guten äußeren Bedingungen 387 Läuferinnen und Läufer den Weg zur Traditionsveranstaltung, die auch den Startschuss des Nordthüringer Volksbank-Laufcups darstellte.
„Damit starteten mehr als im Vorfeld erwartet und wir haben um lediglich fünf Teilnehmer den Nachwende-Rekord von 392 Läufern verpasst“, zeigte sich Organisator Klemens Beck vom Nordhäuser SV, der den Lauf bereits zum 30. Mal ausrichtete, aufgrund der positiven Resonanz erfreut. Sportlich wurde Lehmberg vom LTV Erfurt trotz gesundheitsbedingten Trainingsausfalls in der Vorwoche und mangelnder Streckenkenntnis in der ersten Runde früh seiner Favoritenrolle gerecht.
Landrat gibt den Startschuss
Den Startschuss für die Hauptläufe gab mit Matthias Jendricke der Landrat des Landkreises Nordhausen, der mit insgesamt 15 Helfern aus Katastrophenschutz und den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Nordhausen und aus Bielen dem Organisationsteam erneut tatkräftig als Partner zur Seite stand.
Der langjährige Hindernisläufer Lehmberg, der im Vorjahr noch an der deutschen Meisterschaft der Spezialisten teilnahm, setzte sich bereits in der ersten von vier Runden von seinen Kontrahenten ab und hatte nach 49:11 Minuten im Ziel mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung, womit er die bisherige Streckenbestzeit von Marcel Krieghoff aus dem Jahr 2018 um 38 Sekunden verbesserte.
Seit dem Vorjahr startet er auch in der 2. Triathlon-Bundesliga für das McDonalds 3athlon Team des LTV Erfurt, für das er auch in der kommenden Saison wieder auf Punktejagd geht. Auch nach Nordhausen will Lehmberg, für den es nun erst mal in ein vierwöchiges Höhentrainingslager nach Südafrika geht und anschließend ein Start beim Berliner Halbmarathon im April ansteht, im Laufe des Jahres noch mal zurückkehren: „Mein Saisonhighlight ist der Start beim Ican Nordhausen, der deutschen Meisterschaft über die Mitteldistanz im Triathlon.“ Beim Albert-Kuntz-Lauf verwies er Robert Makarinus (FairLauf) auf Platz zwei, der sich im regionalen Duell mit Multisportler Stephan Knopf vom Orthim Triathlon Team durchsetzte. Auch Makarinus schaffte schnell klare Verhältnisse, riss bereits in der ersten Runde am viermal zu bewältigenden Kuhberg eine kleine Lücke zu Knopf, die er nach und nach weiter ausbaute. „Es ging gefühlt zu schnell los, das Feld hat sich aber am Kuhberg schnell sortiert. Wir haben versucht noch mal auf Marcel aufzuschließen, gegen ihn war aber heute kein Kraut gewachsen“, sagte Makarinus im Ziel.
Dass Sieger Marcel Lehmberg auch beim Ican eine Überraschung gelingen kann, zeigte er bei den fünften Austragung des Nordhäuser Doppels, das mit 55 Startern einen neuen Teilnehmerrekord aufstellte: Über die Langstrecke (1,6 km Schwimmen, 16 km Laufen) benötigte er 10:01 Minuten für 800 Meter Schwimmen, wobei die Zeit mal zwei multipliziert wurde, und lag schon nach der ersten Disziplin am Freitag in Front. Durch 49:11 Minuten beim Laufpart standen in der Addition 1:09:13 Stunden zu Buche, sodass er sich deutlich vor Lokalmatador Peter Seidel (1:17:07 h), der als Sechster den Albert-Kuntz-Lauf beendete, und Stephan Knopf (1:17:35 h) durchsetzte.
Über die 7,2 Kilometer beim Albert-Kuntz-Lauf gingen die Siege an Katja Konschak (Orthim Triathlon Team) und Hagen Selle (Schwimmverein Mühlhausen). Als bester Nordhäuserin der Männerwertung wurde Sebastian Hartmann Gesamt-Dritter. Für Profi-Triathletin Konschak war es der erste Start nach der Geburt ihrer Tochter Federica.
Auch beim Nordhäuser Doppel entschied sie neben Vereinskollege Tilman Kühne das Rennen der Frauen (800 m Schwimmen, 7,2 km Laufen) für sich. „Natürlich fühlte es sich alles noch etwas schwer an und die Zeiten sind noch nicht auf dem alten Niveau, da noch einige Grundlagenkilometer fehlen. Das Ziel bleibt aber der Sieg beim Ican Nordhausen, auf den das weitere Training ausgerichtet ist“, zeigt sich Konschak optimistisch, bald wieder an alte Leistungen anknüpfen zu können.
Das größte Teilnehmerfeld gab es mit 171 Läuferinnen und Läufern erneut über die Zwei-Kilometer-Distanz. Nach nur 5:38 Minuten ging der Sieg auch hier nach Mühlhausen an Hagen Selle, der mit zwölf Sekunden Vorsprung Lukas Günther (Glückauf Sondershausen) und Thilo Kühne (Triathlon Nordhausen) auf die weiteren Podestplätze verwies. Schnellste Frau an diesem Tag war Finia Wittig (SV Eisleben Sangerhausen Triathlon).
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